Dr. Artur Dirmeier AOR
Spitalarchivar emeritus
Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft, Universität Regensburg
Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit, LMU München
Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte, Universität Regensburg
Professur für Mittelalter und Historische Hilfswissenschaften, Universität Regensburg
Prof. Dr. Jenny Rahel Oesterle-El Nabbout
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Universität Regensburg
Lehrstuhl für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit), Universität Regensburg
Professor für Bayerische Geschichte und vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung des Mittelalters i. R., LMU München
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Regensburg
Lehrstuhl für Geschichte der Medizin, Universität Würzburg
Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, LMU München
Prof. Dr. Dieter Weiß
Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung des Mittelalters, LMU München
Prof. Dr. Joachim Wild
Direktor des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München i. R., Honorarprofessor für Bayerische Landesgeschichte, LMU München
Prof. Dr. Walter Ziegler
Professor i.R. für Bayerische Geschichte, LMU München
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Spitalmeister Wolfgang Lindner I St. Katharinenspitalstiftung Regensburg
Spitalarchivarin Kathrin Pindl I St. Katharinenspitalstiftung Regensburg
Wissenschaftlicher Beirat des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung in Regensburg
vom 20.11.1998, geändert durch Beiratsbeschluss vom 04.04.2008, geändert durch Beiratsbeschluss am 18.03.2024
Die St. Katharinenspitalstiftung in Regensburg trauert um ihren Wissenschaftlichen Beirat Professor em. Dr. Peter Schmid. Seit der Gründung im Jahr 1998 gehörte Professor Peter Schmid zum Kreise der Mitglieder des Beirats für die Schriftenreihe des Archivs des St. Katharinenspitals.
Während seiner 15 Jahre als Ordinarius für Bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg und darüber hinaus zählt es aus spitalhistorischer Sicht zu den nachhaltigen Verdiensten von Peter Schmid, die Rolle der städtischen Fürsorgelandschaften für die Landes- und Stadtgeschichte herausgestellt zu haben, wie gerade regional- und mikrohistorische Studien sie in wünschenswerter Tiefenschärfe sichtbar machen können.
Über seine Emeritierung im Jahr 2010 hinweg hat Professor Peter Schmid die Beschäftigung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Regensburger Hospitalgeschichte in vielfältiger Weise gefördert und zahlreiche Projekte des Spitalarchivs unterstützt. Als Betreuer von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten regte er diverse Zulassungs-, Magister-, Master- und Dissertationsschriften zu Aspekten des vormodernen Gesundheits- und Wohlfahrtswesens an. Diese in den vergangenen drei Jahrzehnten regelmäßig in den Schriftenreihen der St. Katharinenspitalstiftung erschienenen Monographien legen beredtes Zeugnis ab von den Früchten dieser Arbeit. Viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat Professor Schmid als Gutachter an reflektierten Umgang mit dem geschichtswissenschaftliche Handwerkszeug, Respekt vor den historischen Hilfswissenschaften und die Freude an der Archivarbeit als Grundlage geschichtswissenschaftlichen Erkenntnisgewinns herangeführt.
Im Rahmen der seinerzeit initiierten und bis heute erfolgreich fortbestehenden Forschungskooperation zwischen dem Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte und dem Spitalarchiv haben Generationen von studentischen Hilfskräften im Archiv der St. Katharinenspitalstiftung das archivpraktische Arbeiten und die hospitalhistorische Community kennen lernen dürfen. Nicht wenige dieser Alumni und allgemein nicht wenige Schülerinnen und Schüler Peter Schmids sind heute in der Bayerischen Landesgeschichte oder im Archiv-, Bibliotheks- und Museumswesen, in Schulen sowie in der Denkmal- und Heimatpflege an verantwortungsvoller Stelle im wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Bereich tätig.
Die vom Archiv der St. Katharinenspitalstiftung betreuten "Regensburger Beiträge zur Regionalgeschichte" verlieren mit Professor Peter Schmid überdies einen engagierten und ideenreichen Mitherausgeber. Über sein akademisches Wirken und über den Nachhall seiner Veröffentlichungen hinaus erinnert sich die St. Katharinenspitalstiftung an Prof. em. Dr. Peter Schmid als zugänglichen, hilfsbereiten und stets werteorientierten Wissenschaftlichen Beirat, dessen Tagungsbeiträge und Moderationen auf den vergangenen Spitaltagungen mit hintergründigem Witz und intellektueller Redlichkeit begeisterten - wir werden sie vermissen.
Die St. Katharinenspitalstiftung, ihr Archiv und sein Beirat bewahren Professor Peter Schmid ein dankbares Andenken. Requiescat in pace.
Text: Kathrin Pindl
Bild: Unsplash (gemeinfrei)
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Die St. Katharinenspitalstiftung in Regensburg trauert um ihren Wissenschaftlichen Beirat Professor em. Dr. med. Dr. phil. Klaus Bergdolt. Der Beirat für die Schriftenreihe des Archivs des St. Katharinenspitals durfte Professor Klaus Bergdolt – Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität zu Köln 1995-2014, Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste und Ehrenmitglied des Deutschen Studienzentrums in Venedig – zu seinen Gründungsmitgliedern zählen. Der Augenarzt sowie Kunst- und Medizinhistoriker, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 15.02.2023, „schrieb gleichermaßen Standardwerke zur Pest, zu Deutschen in Venedig sowie zur Entstehung der Weihnachtskrippe aus dem Geist der Italianità“.
Neben alle Verpflichtungen in Forschung und Lehre und neben sein extraordinäres, beeindruckend vielseitiges Engagement in wissenschaftlichen Gesellschaften, Redaktionen und Beiräten trat nicht als Gegensatz Bergdolts Wirken an Friktionslinien der Zivilgesellschaft: Sei es in der Leitung des Ethik-Konsils des Universitätsklinikums Köln, sei es im Nationalen Aids-Beirat; sei es in den Medien als charismatischer Experte für Seuchengeschichte, oder sei es als Förderer von Kunst- und Kulturinitiativen in seiner Wahlheimatstadt Köln, etwa als Vorstandsmitglied der Freunde des Wallraf-Richartz-Museums oder jüngst in der Mitwirkung bei einem Pandemieprojekt des Collegium musicum Koeln, das indes fragte: „Lassen wir selbst den Gedanken zu, dass der Tod ein ständiger Begleiter und das notwendige Ziel unseres Lebens ist?“
Umso bemerkenswerter bleibt im Licht der Fülle seines Oeuvres Professor Klaus Bergdolts dauerndes, aktives, inspiriertes und inspirierendes Wirken im Wissenschaftlichen Beirat des Spitalarchivs. Über Jahrzehnte muss es zwischen allen Gremien und allen Stationen zwischen Köln, Rom, Padua, Messina, Santiago de Chile, Princeton und Peking (so zählt Wikipedia auf) Bergdolts bewusste Entscheidung gewesen sein, die jährlichen Beiratssitzungen in Regensburg-Stadtamhof in personam mit seiner Anwesenheit zu ehren.
Bergdolt bereicherte substanziell die wissenschaftlichen Aktivitäten des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung und brachte nachhaltig eigenständige Perspektiven ein: Zuletzt bei der Moderation der Sektion „Bild, Text, Objekt – Forschungsansätze zur materiellen Kultur des Spitals“ anlässlich der im Hochsommer 2021 stattgefundenen Tagung „Spitalobjekte“. Doch schon in Band 1 der „Studien zur Geschichte des Spital-, Wohlfahrts- und Gesundheitswesens“ wurde Bergdolts interdisziplinär informierte Handschrift lesbar, die sich im Verbund mit seiner umfassenden Gelehrsamkeit in diverse weitere Publikationen einschrieb, von „Essen und Trinken im Spital“ (2018) über den „Liber Regulae des Hospitals Santo Spirito in Sassia“ (2015) und manche mehr.
Bei alledem formulierte Klaus Bergdolt immer wieder und öffentlich die in seinen Augen „zentrale Rolle des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung als Forschungszentrum und Multiplikator zur Spitalhistorie im deutschsprachigen und internationalen Raum“ und damit jenen Anspruch, an dem die Institution sich fürderhin wird messen lassen müssen.
Die St. Katharinenspitalstiftung, ihr Archiv und sein Beirat bewahren Professor Klaus Bergdolt ein dankbares Andenken. Wir erinnern uns an einen im besten Sinne grandseigneuralen Gelehrten, der allem Interesse an Hospitalgeschichte voller Zugewandtheit begegnete: seinen Kolleginnen und Kollegen, der Öffentlichkeit, und – vielleicht mit fruchtbarstem Nachklang – sogar dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Requiescat in pace.
Bild: Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Klaus Bergdolt im St. Katharinenspital anlässlich der Tagung "Ernährungskultur zwischen Festtag und Fasttag. Essen und Trinken im Spital" im Jahr 2016.
Text: Kathrin Pindl
Zum Nachruf in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Link
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